Dashboarding direkt auf SAP S/4HANA Finance mit graphomate – Architektur (II/II)

Nachdem ich mich im ersten Teil meines Blogs zu den fachlichen Aspekten eines operativen Dashboards auf Basis von S/4HANA Finance ausgelassen habe, nun etwas mehr technischen Hintergrund. Hier noch einmal das fertige Ergebnis unseres operativen real-time Dashboards – ohne die graphomate matrix, die erst bei bestimmten Filterkonstellationen erscheint.

Ich hatte die ACDOCA im ersten Teil bereits erwähnt: die Finance-Tabelle, die out-of-the-box eine Menge Dimensionen und Kennzahlen zur Auswertung anbietet. Vielleicht kennt der/die eine oder andere die buchhalterische Ergebnisrechnung aus dem Controlling – CO-PA? Vom Prinzip her ist diese durchaus mit dem nun umgesetzten Universal Journal vergleichbar.

Wichtig in diesem Kontext ist, dass es nicht nur die ACDOCA für Istdaten, sondern noch zwei weitere Tabellen gibt, die eine vergleichbare Struktur aufweisen:

  • ACDOCP für Plandaten
  • ACDOCU für Konsolidierungsdaten

Grundsätzlich können alle HANA-Tabellen letztlich via OData “angezapft werden”. Wir haben uns für ein virtuelles Datenmodell im SAP BW entschieden. Die darzustellenden Daten werden nur in den ACDOCx Tabellen vorgehalten, der Datenzugriff erfolgt über Objekte des embedded BW und den Query Designer virtuell.

Für die technisch Interessierten hier die Objektkette im SAP BW:  ACDOCx 🠖 Transient Provider 🠖 Query 🠖 Odata 🠖 Dashboard Komponente.

Genauso gut hätten wir uns für den alternativen Weg eines Datenzugriffs mittels des virtual Data Model von HANA – über CDS Consumption-Views/OData – statt über das SAP BW entscheiden können. Wir wollten allerdings erst einmal auf bekanntem Terrain bleiben und das ist das SAP BW. 🙂

Nachdem die technische Architektur einmal stand, war die technische Umsetzung des Dashboards selbst in drei Tagen erstaunlich schnell gemacht. Okay, Know-How in der Webentwicklung und SAP UI5 sind wichtig, aber wer komplexe Skripte in der SAC oder SAP Lumira Designer formuliert, wird dieses Wissen schnell aufbauen können. Dafür entfallen alle Restriktionen der genannten BI-Frontends und man ist völlig frei in der Gestaltung und Umsetzung von Anforderungen der Fachbereiche. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil!

Die Nutzung der OData-Schnittstelle stellt vermutlich die größte Herausforderung dar, diese ist recht komplex. Allerdings bieten wir hier eine Vereinfachung für Ihre Entwickler*innen: Sie müssen nur die Dimensions- und Kennzahlen-IDs angeben, die mit den graphomate Komponenten abgebildet werden sollen. That’s it!

Aktuell arbeiten wir an der Option, Plandaten über die OData-Schnittstelle und unserer graphomate matrix in die ACDOCP zurück zu schreiben. Wir sind optimistisch, dies im Herbst 2021 anbieten zu können. 

Hat jemand nach Kommentierung gerufen? Dann gern einen Kommentar hinterlassen … 

Bleiben Sie gespannt

Lars

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